Sanary-sur-Mer. Ein Ort mit besonderer Geschichte.
Ort des Exils für deutschsprachige Künstler, vor allem Schriftsteller. Zuflucht für Verfolgte des Nazi-Regimes. Das Leben in der Fremde spiegelt sich auch in den Themen der Bücher wider. Exilliteratur entsteht. Die Gründung spezieller Zeitschriften bieten den Schriftstellern nur bescheidene Möglichkeiten der Veröffentlichung.
Warum ausgerechnet Sanary-sur-Mer?
Paris war aufregender, anregender, aber auch anstrengender, vor allem teuer. Die Schriftsteller hatten den Großteil ihrer Leserschaft verloren – und daher Geldsorgen. Da lockte ein Fischerort an der Côte d’Azur und bot Exil unter Palmen: Sanary-sur-Mer. Zunächst schien es paradiesisch. Zeitweilig. Dann, mit Beginn des 2. Weltkrieges, verschlechterte sich die Situation rapide. Die geflüchteten Intellektuellen, Schriftsteller, Maler und Journalisten waren in Frankreich ihres Lebens nicht mehr sicher und mussten erneut fliehen. Viele fanden ein zweites Exil in den USA.
Sanary-sur-Mer gedenkt der Zeit des Exils.
Die
Gemeinde erinnert seit 1989 mit einer Gedenktafel an die Künstler,
insbesondere Schriftsteller, die dort im Exil lebten. Diese Gedenktafel
war Ausgangspunkt für die Autoren, sich mit dem Thema Exil in Sanary zu
beschäftigen. Bekannte, weltberühmte Philosophen und Schriftsteller
stehen neben heute fast vergessenen. Jede der 68 Personen auf der
Gedenktafel wird bedacht; sowohl mit biographischen Fakten, als auch mit
einem fiktiven Text. So wird die Zeit des Exils in Sanary lebendig,
anschaulich, nachvollziehbar. Ja, so könnte es gewesen sein.